Der zeitliche Ablauf des Anbaus
Cannabis anbauen - Schritt für Schritt
Der Ablauf
Beim Anbau von Cannabis ist ein strukturierter Zeitplan von entscheidender Bedeutung, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Vom Keimen der Samen bis zur Ernte und dem Aushärten der Blüten gibt es verschiedene Phasen, die sorgfältige Planung und Aufmerksamkeit erfordern. In diesem Leitfaden gehen wir detailliert auf den zeitlichen Ablauf des Cannabisanbaus ein und geben wertvolle Tipps für jeden Schritt.
1. Photoperiodische vs. Autoflowering Pflanzen
Bevor du mit dem Anbau beginnst, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Photoperiodischen und Autoflowering Cannabissorten zu verstehen. Je nachdem, welchen Standort und folglich welches Klima du für deinen Anbau wählst, ist die Wahl der Samen entscheidend.
Photoperiodische Pflanzen
Diese Pflanzen benötigen bestimmte Lichtzyklen, um zu blühen. Während man sie in der Vegetationsperiode 18-24 Stunden beleuchtet, braucht die Pflanze später nur noch 12 Stunden Licht. Diese Einhaltung von 12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit ist essenziell, um die Blütephase einzuleiten. Der Vorteil Photoperiodischer Pflanzen gegenüber der Autoflowering Pflanze besteht deshalb darin, dass du dir Fehler im Anbau erlauben kannst und trotzdem einen maximal Ertrag sicherstellen kannst.
Autoflowering Pflanzen
Im Gegensatz dazu blühen Autoflowering Pflanzen automatisch nach einer bestimmten Zeit, unabhängig von Lichtzyklen. Zwar sind Autoflowering Pflanzen auf mit ihrer kürzeren Vegetationszeit deutlich anfälliger auf Anbaufehler, was es besonders für Anfänger etwas schwieriger macht. Andererseits musst du aber beim Thema Beleuchtung so gut wie nichts beachten. Besonders gefragt ist diese Art von Pflanze außerdem, weil sie nur zweieinhalb Monate von der Keimung bis zur Ernte braucht.
"Gebe auch Autoflowering Pflanzen während der Blütephase mindestens 18 Stunden Hellligkeit für eine optimierte Ernte"
2. Keimung (1-7 Tage)
Die Keimung, wenn die Wurzel aus der Schale hervortritt, markiert den Beginn des Anbauprozesses. Es ist entscheidend, die Samen richtig zu keimen, um einen gesunden Start zu gewährleisten. Die Auswahl hochwertiger Samen und die richtige Feuchtigkeit sind hierbei von großer Bedeutung.
- Nasse Papiertuchmethode:
- Ein klassischer Ansatz, erfordert jedoch Vorsicht, um Beschädigungen an den Wurzeln, aufgrund hängen gebliebener Papierfetzen, zu vermeiden.
- Ein klassischer Ansatz, erfordert jedoch Vorsicht, um Beschädigungen an den Wurzeln, aufgrund hängen gebliebener Papierfetzen, zu vermeiden.
- Direktes Aussäen:
- Eine weitere Option, erfordert jedoch genaue Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit.
3. Keimlingsphase (2 Wochen)
In dieser Phase entwickeln sich die Keimlinge in circa zwei Wochen zu robusten Pflanzen, bei denen dann auch schon die typische 5-7 Finger-Anordnung und eine kräftig grüne Farbe zu erkennen ist. Achte besonders jetzt auf eine ausreichende Lichtversorgung und Pflege für ein gesundes Wachstum. Die Überwachung der Luftfeuchtigkeit, optimal 70%, und der Temperatur, im Bereich 20-25°C, ist ebenfalls wichtig, um optimale Bedingungen zu gewährleisten und Krankheit bzw. Schimmel zu vermeiden.
- Optimale Bedingungen:
- mindestens 18 Stunden Licht pro Tag, hohe Luftfeuchtigkeit und kontrollierte Temperaturen.
Hinweis: "Besonders geeignet sind weiße CFL-Lampen oder LEDs"
4. Wachstumsphase (2 Wochen bis unbegrenzt)
Während der Wachstumsphase sollten die Pflanzen ihre Wurzeln vollständig ausbilden bis hin zur festen Verzweigung. Für Photoperiodische Pflanzen bedeutet dies, wie bereits erwähnt, eine kontinuierliche Versorgung mit über 18 Stunden Licht und Nährstoffen, während Autoflowering Pflanzen bereits nach 2-3 Wochen anfangen zu blühen.
- Topfwechsel:
- Größere Töpfe sind erforderlich, um das Wurzelwachstum zu unterstützen.
- Größere Töpfe sind erforderlich, um das Wurzelwachstum zu unterstützen.
- Optimale Umgebung:
- relative Luftfeuchtigkeit: 50-70%
- Temperatur: 20-28°C
5. Blütephase (6-12 Wochen)
Die Blütephase ist der Höhepunkt des Anbauprozesses, in dem die Pflanzen ihre Blüten entwickeln. Es ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu bestimmen, um maximale Potenz und Qualität zu gewährleisten.
- Geschlechtsbestimmung:
- Weiblich: “Härchen” in den ersten zwei Blütephase-Wochen
- Männlich: Pollensäcke am Stamm/ an der Blüte
- Zwitter: Härchen & Pollensäcke. Zwitter so schnell es geht entfernen
- Lichtzyklen:
- Anpassung der Lichtzyklen (12/12) für Photoperiodische Pflanzen, um Blütephase einzuleiten oder Überwachung der natürlichen Entwicklung bei Autoflowering Sorten.
- Anpassung der Lichtzyklen (12/12) für Photoperiodische Pflanzen, um Blütephase einzuleiten oder Überwachung der natürlichen Entwicklung bei Autoflowering Sorten.
- Optimale Umgebung:
- relative Luftfeuchtigkeit: 40-50%
- Temperatur: 18-26°C
Hinweis: "Die Blütezeit im Freien beginnt, bis auf bei Autoflowering Sorten, im Sommer-Herbst und braucht deutlich länger. Autoflowering Cannabis fängt immer ungefähr einen Monat nach der Keimung zu blühen an."
- Dauer der Blütephase:
- Autoflowering: 35-55 Tage
- Photoperiodische Indicas & Kreuzungen: 7-10 Wochen
- Sativadominiert: 10-14 Wochen
6. Ernte (1-2 Monate)
Die Ernte markiert den Abschluss des Anbauprozesses. Wähle den Zeitpunkt des Abbaus mit Bedacht! Zu frühes, ebenso wie zu spätes Eingreifen kann erhebliche Auswirkungen auf die Ernte haben.
Das optimale Timing:
Überprüfe die Trichome – kleine Harzkristalle auf den Blättern. Sehen sie milchig oder bernsteinfarben aus, ist der ideale Erntezeitpunkt erreicht. Solange die Trichrome noch durchsichtig sind, solltest du mit der Ernte noch ein bisschen warten.
- Rund 60% milchige Trichrome:
- bestes High
- bestes High
- Rund 90% bernsteinfarbene Trichrome:
- beruhigende Wirkung, größerer Rausch
Hinweis: "Eine Lupe oder ein digitales Mikroskop können sind für die Beobachtung der Trichrome besonders hilfreich"
7. Trocknen und Aushärten
Nach der Ernte müssen die Buds noch getrocknet und ausgehärtet werden. Dieser Schritt ist notwendig, um den Geschmack, die Wirkung und die Haltbarkeit zu maximieren.
- Trimmen:
- Nasstrimmen: nass anfühlende Blüten direkt nach dem Ernten entfernen (braucht weniger Platz zum Trocknen). Vor dem Aushärten müssen die Blüten noch komplett durchtrocknen. Verteile dafür die Blüten großflächig und mit viel Zwischenraum auf Pappe, einer Zeitung oder einem Gitter und sorge für optimale Bedingungen.
- relative Luftfeuchtigkeit: 50%
- Temperatur: 21°C
- Trockentrimmen:
- erst wenn die gesamte Pflanze getrocknet ist (braucht mehr Platz zum Trocknen). Die Blüten können unmittelbar für das Aushärten verwendet werden.
- erst wenn die gesamte Pflanze getrocknet ist (braucht mehr Platz zum Trocknen). Die Blüten können unmittelbar für das Aushärten verwendet werden.
- Nasstrimmen: nass anfühlende Blüten direkt nach dem Ernten entfernen (braucht weniger Platz zum Trocknen). Vor dem Aushärten müssen die Blüten noch komplett durchtrocknen. Verteile dafür die Blüten großflächig und mit viel Zwischenraum auf Pappe, einer Zeitung oder einem Gitter und sorge für optimale Bedingungen.
- Aushärten:
- Gebe die Blüten in luftdichte Gläser, aber so, dass noch ⅓ des Glases frei bleibt. Damit regelmäßig frische Luft an die Blüten kommt, öffne in den ersten beiden Wochen bis zu zweimal täglich die Gläser. Solltest du dabei schimmelbefallene Buds entdecken, schmeiße diese sofort weg. Später, wenn die Blüten dann trockener sind, reicht es aus, nur noch zweimal in der Woche die Gläser zu durchlüften und nach Schimmel zu kontrollieren.