Das A und O hinter dem Aroma und der Wirkung von Cannabis

Was sind Terpene allgemein?

Terpene sind aromatische Verbindungen, die in vielen Pflanzen vorkommen, darunter auch Cannabis. Diese Moleküle sind für die charakteristischen Düfte und Geschmäcker verantwortlich, die unterschiedliche Cannabissorten unterscheiden. Terpene dienen nicht nur dazu, Pflanzen vor Fressfeinden und Krankheitserregern zu schützen, sondern spielen auch eine wichtige Rolle in der Pflanzenheilkunde und Aromatherapie. Sie sind in ätherischen Ölen zahlreicher Pflanzen enthalten und finden weitreichende Anwendung in der Parfümherstellung, Kosmetik und als Aromen in Lebensmitteln.

Terpene sind mehr als nur Duftstoffe; sie sind komplexe Moleküle, die das gesamte Cannabis-Erlebnis beeinflussen.

Welches sind die 10 bekanntesten Terpene bei Cannabis?


  1. Myrcen
    : Das häufigste Terpen in Cannabis, bekannt für seine erdigen und moschusartigen Aromen mit einem Hauch von Frucht. Es hat beruhigende und entspannende Eigenschaften.

  2. Limonen
    : Erkennbar an seinem intensiven Zitrusduft, wirkt Limonen stimmungsaufhellend und stressreduzierend.

  3. Caryophyllen
    : Hat einen würzigen, pfeffrigen Duft und kann entzündungshemmend wirken. Es ist einzigartig, da es als einziges Terpen mit dem Cannabinoid-Rezeptoren im Körper interagiert.

  4. Pinen
    : Erinnert an den frischen Duft von Kiefernadeln und hat potenzielle entzündungshemmende und bronchodilatatorische Effekte.

  5. Linalool
    : Bekannt für seinen blumigen Lavendelduft, besitzt beruhigende und angstlösende Eigenschaften.

  6. Humulen
    : Hat einen erdigen, holzigen Geruch und ist bekannt für seine appetitzügelnden Eigenschaften.

  7. Terpinolen
    : Ein eher seltenes Terpen, das blumige und kräuterige Noten trägt und als beruhigend und antioxidativ gilt.

  8. Ocimen
    : Zeigt einen süßen, blumigen Duft und kann antimikrobielle Eigenschaften besitzen.

  9. Terpineol
    : Hat einen blumigen Geruch und wird oft in Seifen und Parfums verwendet. Es kann beruhigende und sedierende Wirkungen haben.

  10. Nerolidol
    : Bekannt für seinen holzigen, fruchtigen Duft und hat potenziell beruhigende und antioxidative Eigenschaften.

Gibt es eine Wirkung? Wie beeinflussen Sie die Wirkung von Cannabis?

Ja, Terpene haben eine Wirkung und sie spielen eine bedeutende Rolle bei der Beeinflussung der Wirkung von Cannabis. Diese Wechselwirkung ist bekannt als das "Entourage-Effekt", bei dem Terpene und Cannabinoide wie THC und CBD synergistisch zusammenarbeiten, um die Gesamtwirkung des Cannabis zu beeinflussen. Terpene können die Aufnahme und Wirkungsweise von Cannabinoiden modulieren und somit das Gesamterlebnis verändern. Beispielsweise kann Myrcen die durch THC bewirkte Sedierung verstärken, während Limonen die Stimmung heben und die Angst mindern kann. Caryophyllen hat entzündungshemmende Eigenschaften, die in Kombination mit CBD noch stärker hervortreten können.

Die Fähigkeit der Terpene, die Wirkung von Cannabinoiden zu modulieren, wird als Entourage-Effekt bezeichnet und ist ein entscheidender Faktor für die Gesamterfahrung mit Cannabis.

Bei diesen Temperaturen sieden folgende Terpene

Die richtige Temperatur ist entscheidend, um die gewünschten Terpene beim Verdampfen oder beim Rauchen zu bewahren.

Terpen Siedepunkt

Myrcen 167°C (333°F)


Limonen
176°C (349°F)


Caryophyllen
119°C (246°F)


Pinen
155°C (311°F)


Linalool
198°C (388°F)


Humulen
106°C (223°F)


Terpinolen
186°C (367°F)


Ocimen
186°C (367°F)


Terpineol
218°C (424°F)


Nerolidol
122°C (252°F)

Gut zu wissen...


  • Lagerung
    : Terpene sind flüchtig und lichtempfindlich. Um die Terpenprofile deiner Cannabisprodukte zu bewahren, lagere sie in dunklen, luftdichten Behältern, vorzugsweise aus Glas.

  • Entourage-Effekt
    : Die Kombination verschiedener Terpene und Cannabinoide kann unterschiedliche therapeutische Effekte bieten. Experimente mit Sorten, die reich an verschiedenen Terpenen sind, können helfen, die gewünschte Wirkung zu erzielen.

  • Aromatherapie
    : Terpene finden nicht nur im Cannabis, sondern auch in der Aromatherapie Anwendung. Beispielsweise wird Linalool in Lavendelöl für seine beruhigenden Effekte genutzt.
Auch bei der Zubereitung von Cannabisprodukten ist Vorsicht geboten. Hohe Temperaturen können Terpene zerstören und somit das Geschmackserlebnis und die therapeutischen Effekte mindern.

Indem du dich mit Terpenen und ihren Eigenschaften vertraut machst, kannst du deine Cannabis-Erlebnisse und deren therapeutische Wirkungen gezielt steuern und verbessern. Ob du Cannabis zu medizinischen Zwecken verwendest oder einfach nur genießt, das Wissen um Terpene kann dein Verständnis und deine Wertschätzung für dieses erstaunliche pflanzliche Produkt erweitern.